Weltweiter Arbeitskräftemangel

Die Arbeitswelt verändert sich und vor allem ein Problem wird zunehmend lauter beklagt: Der Arbeitskräftemangel. Der demografische Wandel ist als bedeutendste Ursache dafür anzusehen, denn junge und produktive Menschen gibt es immer weniger und die Zahl der in Rente gehenden Personen wird zusehends die der Berufseinsteiger übertreffen. Besonders Deutschland sieht sich in der Zukunft mit diesem Problem konfrontiert – verschärft durch die geringeren Zuwanderungsraten in die Bundesrepublik. Doch Arbeitskräftemangel ist nicht nur ein deutsches, sondern ein weltweites Problem. Um ein weiteres Wirtschaftswachstum realisieren zu können, bedarf es qualifizierter Arbeitskräfte. Vor allem für den für Deutschland so wichtigen Mittelstand kann der Arbeitskräftemangel zu einem großen Problem werden. Während bekannte Marken und große Konzerne als attraktive Arbeitgeber im Bewusstsein junger Bewerber verankert sind, haben die unbekannteren Unternehmen häufig Probleme, qualifizierte Arbeitnehmer anzulocken. Das führt dazu, dass auch Bewerber mit schlechteren Noten und wenig praktischer Erfahrung eingestellt werden müssen, um den Arbeitskräftebedarf decken zu können. Auch im medizinischen Bereich in ländlichen Gebieten wird das Problem spürbar, denn immer mehr Praxen schließen, weil kein Nachfolger gefunden werden kann. Der Mangel macht sich nämlich nicht nur in fehlenden Arbeitskräften an sich, sondern vor allem in fehlenden qualifizierten Arbeitskräften bemerkbar. Und nicht nur auf Unternehmensebene, sondern auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht könnte der Fachkräftemangel verheerende Folgen haben. So beläuft sich der wirtschaftliche Schaden, der sich aus dem Arbeitskräftemangel ergeben könnte, Prognosen zufolge auf mehrere Billionen Dollar und auch das Bruttoninlandsprodukt könnte dramatisch sinken.

Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel

Lange Zeit galt die Migration als Allheilmittel gegen den Arbeitskräftemangel. Doch so einfach ist es nicht, denn Fachkräfte gehen nicht nur in Deutschland aus, sondern werden international knapp. Daher wird zukünftig auch die Arbeit von über 65-Jährigen und Frauen in Vollzeit immer wichtiger werden. Doch damit nicht genug: Die arbeitende Bevölkerung müsste insgesamt deutlich besser ausgebildet werden, um die anfallenden Aufgaben erledigen zu können und auch längere Arbeitszeiten werden möglicherweise an der Tagesordnung sein.

Arbeitskräftemangel als Chance

Doch der Arbeitskräftemangel bringt auch Positives mit sich. So wird das Problem der Massenarbeitslosigkeit an Bedeutung verlieren und qualifizierte Bewerber werden sich zukünftig aussuchen können, wo sie zu welchen Bedingungen arbeiten möchten. Unternehmen müssen den Arbeitskräftemangel als Chance begreifen. Bestehenden Mitarbeitern sollte ein höherer Stellenwert eingeräumt werden als dem kurzfristigen Profit und nachhaltige Strategien für die Gewinnung von neuen Mitarbeitern und zur internen Ausbildung und Weiterbildung bestehender Mitarbeiter müssen gefunden werden. So kann der Arbeitskräftemangel zwar nicht aufgehalten, ihm wohl aber vorbereitet entgegengetreten werden.

Bild: U.S. Army Corps of Engineers Europe District/Flickr.