Ferienwohnungen sind beliebt. Weltweit. Vor allem als Alternative für das Hotel. Immer mehr Menschen möchten bei Reisen in andere Städte oder Länder nicht mehr in einem Hotel übernachten und mieten stattdessen die beliebten Ferienwohnungen und –Häuser an, die meistens schon ab 2 Tagen überall angeboten werden. Viele Hotels haben diesen Trend regelrecht verschlafen. Doch nun setzt eine Gegenbewegung ein, die zu einem Problem werden kann.
Bestes Beispiel ist Airbnb, eine der größten Plattformen für Vermittlungen dieser Art. Kritiker geben dieser und anderen Plattformen die Schuld daran, dass die Wohnungsnot in Großstädten weiter anwächst. Immer mehr Vermieter verzichten auf die reguläre Vermietung und bieten die freistehende Wohnung als Ferienobjekt an, die für wenige Tage oder Wochen angemietet werden kann. Ein Großteil des Geschäftes läuft dabei über Airbnb. Die Stimmen der Kritiker werden immer lauter und viele Städte reagieren. Weltweit. Dabei ist bei uns in Deutschland die Politik schuld an der Wohnungsnot. Sie macht den Neubau durch die zahlreichen Auflagen (insbesondere bei der Energiesparverordnung) für Investoren uninteressant und hat über Jahre den Sozialbau um über 60 Prozent reduziert. Alles das, fördert die Wohnungsnot und die Explosion der Mieten, was wir vor allem in größeren Metropolen beobachten können. Familien und sozialschwache Menschen haben das Nachsehen. Sie finden keine bezahlbare Wohnung mehr in den Großstädten. Ein Teil der Wut entlädt sich nun auf Vermieter von Ferienwohnungen. Dabei nutzt die Politik teilweise geschickt diese Wut für ihre Zwecke aus.
Berlin verbietet Ferienwohnung
2014 wurde ein neues Gesetz verhängt, das auf Mitte 2016 wirksam wurde. Reine Ferienwohnung dürfen in Berlin nicht mehr angeboten werden. Wer dabei erwischt wird, muss mit einer hohen Geldstrafe rechnen. Eine Zweckentfremdung wird bestraft, auch dann, wenn Wohnraum als Gewerberaum angeboten wird. Das fängt bereits bei dem Angebot, also zum Beispiel einer Anzeige über Airbnb, an. Nicht nur in Berlin ist das spürbar. Auch in New York wurde erst in den letzten Tagen ein solches Verbot verhängt. Ferienwohnungen, die für wenige Tage (unter 30 Tagen) komplett angeboten werden, sind verboten. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn eine Teilvermietung erfolgt. Dabei muss der Anbieter selbst während der Untervermietung in der Wohnung leben. Ist das nicht der Fall, wird beim ersten Vergehen eine Strafe von 1000 US-Dollar verhängt. Im Wiederholungsfalle bis zu 7.500 US-Dollar. Andere Städte in den USA, aber auch bei uns in Deutschland überlegen derzeit ein ähnliches Vorgehen. Ferienwohnungen, die nur für wenige Tage zur Verfügung stehen, geraten immer öfters in Verruf. Es gibt sogar einzelne Aktivsten, die diese Objekte besetzen und öffentlich gegen die Zweckentfremdung protestieren.
Oft ein Ausweg für Eigentümer
Dabei ist das für viele Vermieter ein gängiger Weg, um wichtige Einnahmen zu erzielen. In Deutschland ist es schon lange sehr schwierig von der reinen Fremdvermietung zu leben oder damit gar eine Rendite zu erzielen. Möglich ist das oft nur, wenn massenhaft Objekte zur Verfügung stehen. Viele Vermieter haben deshalb bewusst auf Ferienwohnungen gesetzt.
Da die Wohnungsnot sich immer weiter zuspitzt, ist davon auszugehen, dass immer mehr Städte in Deutschland und Europa gegen Ferienwohnungen vorgehen werden. Das Problem als solches, die Wohnungsnot, wird damit aber nicht gelöst. Es ist viel mehr Ausdruck einer Hilflosigkeit der Politik.
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