Schon seit vielen Jahren ist die Lebensversicherung immer wieder unter Beschuss. Dabei rückt sie oft in ein negatives Licht. Die Politik hat schon lange entdeckt, wie die Lebensversicherung auch möglichst viel für die Staatskassen einbringen kann. So steht der Kunde immer öfters vor der Frage, ob eine Lebensversicherung überhaupt noch Sinn macht. Dabei sind Lebensversicherungen eigentlich besser als der Ruf. Allerdings müssen sich Kunden mit niedrigeren Überschüssen zufriedengeben. Auch in den nächsten Jahren dürften sich diese auf einem geringen Niveau bewegen oder sogar noch weiter sinken. Interessant ist, dass die Kluft zwischen den starken und schwachen Gesellschaften in der Lebensversicherung immer größer wird.
Fast jeder hat eine Lebensversicherung für das Alter
Lebensversicherung – Gute Ausgangssituationen
Mit einem Blick auf die aktuellen Bilanzen, konnten sich die meisten Lebensversicherungen gut halten. Im Schnitt verdienten sie zwischen 4 – 4,5 Prozent am Kapitalmarkt. Auch die Reserven der meisten Gesellschaften sind zunächst mittelfristig ausreichend. So sollen bis zu 100 Mrd. Euro in den Töpfen der Lebensversicherungen als Reserven liegen. Grundsätzlich gilt, dass die Garantien in der Lebensversicherung weiterhin als gut gesichert gelten. Nur bei den Überschüssen wird es immer weniger. Insgesamt lässt sich ein Trend zu mehr Sicherheit bei den Anbietern erkennen. Sicherheit hat jedoch immer ihren Preis. Das lässt sich eindeutig bei den Überschüssen erkennen.
Lebensversicherung – Überschüsse
Die Überschüsse werden jedes Jahr neu festgelegt. In der Regel haben die Lebensversicherungen dabei einen großen Spielraum. Zugleich stellen die Aufsichtsstellen immer weitere Anforderungen. So müssen zum Beispiel hohe Zinsgarantien in bestehenden Altverträgen der Lebensversicherung mit immer mehr Rücklagen abgesichert werden. Alleine diese Absicherungen werden im laufenden Jahr fast 6 Milliarden an Rücklagen erfordern. So ist es mittlerweile auch üblich, das Lebensversicherungen mit einer Garantie von 3,5 Prozent zusätzlich abgesichert werden müssen. Zuvor galt das nur bei Garantien von 4 Prozent oder höher.
Mittlerweile liegt der Durchschnitt so bei 3,4 Prozent bei den starken Lebensversicherungen. Schwächere Gesellschaften zahlen dabei nur zwischen 2,3 bis 2,7 Prozent. Die Tendenz ist insgesamt weiter absteigend. Die Lebensversicherungen haben zwar einen großen Spielraum. Dennoch handeln viele derzeit sehr vorsichtig und erhöhen lieber die Rücklagen.
Kunden zweifeln
Die Vorsicht und Zurückhaltung lässt aber viele Kunden zweifeln. Denn immerhin lassen sich Renditen von 3 – 4 Prozent auch woanders ohne große Risiken leicht erzielen. Wer jedoch clever an seine Lebensversicherung herangeht, kann die Rendite optimieren.
- Zahlen Sie den Beitrag zur Lebensversicherung immer jährlich. Das erspart Ratenzuschläge.
- Stellen Sie die Lebensversicherung auf einen Erlebensfallbonus um. Viele ältere Policen sind noch zu sehr auf die Auszahlung im Todesfall orientiert.
- Viele Lebensversicherungen beinhalten Zusätze, die nicht wirklich erforderlich sind. Wer zum Beispiel die Option „Auszahlung bei Unfalltod“ streicht, kann leicht 0,2 – 0,3 Prozent an Rendite gewinnen.
- Für die spätere Rentenoption bei der Lebensversicherung ist die teildynamische Auszahlung oft sinnvoller. Hier sind die Beträge zunächst höher.
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