Krankenversicherung – Fallen Zusätze weg

Den ersten Plänen einer möglicherweise großen Regierung nach, könnten die Zusatzpauschalen bei der Krankenversicherung gestrichen werden. Doch was bedeutet das für die Krankenversicherten? Unter dem Strich zunächst eine Entlastung. Müssten die Beträge nicht auf anderer Art und Weise wieder eingetrieben werden. So wurde auch bekannt, dass der Pflegebeitrag spätestens ab 2015 um zunächst 0,3 und dann später zusätzlich um 0,2 Punkte ansteigen soll. Unter dem Strich also ein schlechtes Geschäft für die Versicherten.

Es wird günstiger?- Oder doch nicht?

Gesetzliche Krankenkassen – Wettbewerb

Die Lage bei den gesetzlichen Krankenkassen ist nach wie vor schwierig. Davon täuschen auch die teilweise hohen Überschüsse nicht hinweg. In Aussicht wurde aber nun gestellt, dass die gesetzlichen Krankenkassen vermutlich wieder unterschiedlich hohe Beitragssätze erheben dürfen. Ein wichtiger Punkt, damit untereinander wieder ein Wettbewerb hergestellt werden kann. Laut ersten Mitteilungen haben sich beide großen Parteien bei einem Regierungszusammenschluss bereits auf diese Punkte geeinigt.

Planungssicherheit bei Arbeitgebern

Den Parteien nach sollen die Arbeitgeber nicht weiter zur Deckung bei den künftigen Kostensteigerungen in den gesetzlichen Krankenkassen herangezogen werden. Das verschafft den Firmen zunächst eine Planungssicherheit. Der Arbeitgeberanteil soll somit festgeschrieben bleiben. Für die SPD stand vor allem das Ende der Zusatzpauschalen im Raum. Zwar sei dieses erreicht und wurde glanzvoll von der SPD der Öffentlichkeit präsentiert.- Unter dem Strich hat die Partei damit aber langfristig eine höhere Belastung für Arbeitnehmer erreicht.

Aktuell liegt der Beitragssatz bei 15,5 Prozent für die gesetzlichen Krankenkassen. Arbeitgeber bezahlen 7,3 Prozent. Arbeitnehmer zahlen derzeit 0,9 Prozent mehr ein. Das soll sich künftig ändern. Beide Parteien sollen den gleich hohen Beitrag für die Kassen leisten. Jeder zahlt somit 7,3 Prozent. Es sei aber erwähnt, das sich viele gesetzliche Krankenkassen in einem nicht guten Zustand befinden. Es wird jetzt bereits erwartet, dass es ab 2016 bzw. 2017 zu erheblichen Anstiegen kommen wird.

Sozialausgleich fällt weg

Der ehemalige Sozialausgleich aus Steuermitteln ist künftig nicht mehr vorgesehen. Grundsätzlich sollen nun über den Gesundheitsfonds alle Beitragseinnahmen so ausgeglichen werden, das Geringverdiener nicht schlechter gestellt werden. Die Erhöhung in der Pflege von 0,3 Punkten würde ungefähr Mehreinnahmen von 3 Milliarden Euro gleichstehen. Bislang liegt der Beitragssatz bei 2,05 und für Kinderlose bei 2,3 Prozent. Vorgesehen ist, mit diesen Mehreinnahmen Leistungen zu verbessern. Faktisch wird es aber eher dazu führen, Löcher zu stopfen.

 

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