Aktuell droht dem deutschen Immobilienmarkt keine Überhitzung. Die Zinsen sind zwar am Boden und die Preise steigen weiter, eine Gefahr lässt sich jedoch nicht erkennen. Ganz im Gegenteil. Viele Branchenkenner äußern sich sogar langfristig äußerst positiv. So wird eine Anhebung der Zinsen faktisch nicht vor 2017 erwartet. Ein gutes Zeichen für den Immobilienmarkt. Der Andrang ausländischer Investoren ist ebenfalls immer noch relativ hoch und dürfte in den nächsten Monaten am deutschen Immobilienmarkt weiter zunehmen. Geht es nach den Experten und Branchenkennern, lässt sich eine Blase auch Ansatzweise nicht erkennen.
Immobilienmarkt: Blase ist nicht erkennbar. (Bild: tonal decay/Flickr.)Das liegt vor allem daran, dass Verbraucher anders als in anderen Ländern trotz den historisch niedrigen Zinsen nicht einfach auf Pump wild kaufen würden. Bei jeder höheren Investitionen, so unter anderem in den Immobilienmarkt, würden sie dabei ein gesundes Maß an Eigenkapital einbringen. Das unterscheidet die Situation zu der damaligen in den USA. Auch Analysten sehen ein ähnliches Bild. Hauskäufer beliehen die Immobilien vorsichtig und marktgerecht. Sie würden heute nicht viel höher beleihen als noch vor 10 Jahren auf dem Immobilienmarkt. Die Investitionen dienen vor allem dazu, um das Geld in Sicherheit zu bringen. Immerhin ist der durchschnittliche Hypothekenkredit seit drei Jahren nicht mehr als um 2Prozent angestiegen. Kennzeichen, die für eine Überhitzung am Immobilienmarkt sorgten, sind nicht erkennbar.
Immobilienmarkt: Preisanstieg natürlich
Das die Preise auf dem Immobilienmarkt steigen, lässt sich einfach erklären. Ein hohe Nachfrage trifft auf ein relativ geringes Angebot. Durch diesen normalen Marktmechanismus steigen die Preise weiter an. So haben in den Ballungszentrum die Preise auf dem Immobilienmarkt bereits ein Top-Niveau erreicht. Dennoch bezeichnen viele Experten die Teuerungen als moderat. Wer die Preise aber mit dem internationalen Immobilienmarkt vergleicht, erkennt, das Deutschland sogar noch billig ist. Ein Grund für die starke Nachfrage, liegen nicht nur in den niedrigen Zinsen für den Erwerb, sondern eben auch darin, das die Zinsen bei anderen Anlagenformen so niedrig wie nie zuvor sind. Dadurch können Immobilien nicht nur günstig finanziert werden, sondern dienen gleichzeitig auch als beliebte Anlageform. Eine Zinswende vor 2017 wird derzeit von niemandem erwartet. Dennoch gibt es aber auch langfristig Gefahren auf dem Immobilienmarkt. So bestände immer die Gefahr, dass Käufer bei einem günstigen Darlehen zu wenig tilgen. So könnten einige Kredite dadurch noch nicht mit dem Eintritt ins Rentenalter bezahlt sein. Dadurch würde sich vor allem die Anschlussfinanzierung als recht teuer erweisen. Dieser Punkt könnte ein Auslöser für eine Blase in der Zukunft werden.
Blick auf die Gewerbeimmobilen
Aber nicht nur der private Immobilienmarkt boomt. Auch Gewerbeimmobilien stehen im Fokus vieler Investoren. In den letzten Monaten wurde viel Geld aus anderen Anlagen (z.B. Staatsanleihen) abgezogen und dafür lieber in Büros und andere Gewerbeimmobilien investiert. Fast 30 Prozent der Investoren für den deutschen Immobilienmarkt kommen dabei aus dem Ausland. Besonders begehrt sind die Gewerbeimmobilen bei Investoren aus Israel, Saudi-Arabien und China. Nicht nur der Verkauf zieht an, auch der Leerstand wird auf dem Immobilienmarkt immer geringer. Gerade für ausländische Investoren bleibt Deutschland ein sicherer Hafen. Vor 2017 wird sich am deutschen Immobilienmarkt nur wenig ändern.