Entwicklung Heizölpreise

Weiter bleibt es spannend bei dem Blick auf die Entwicklung zu den Heizölpreisen. Weltweit sollte es zu einer Drosselung kommen. Hiervon versprachen sich die Export-Länder höhere Preise. Doch die einzelnen ölproduzierenden Länder scheinen genau das Gegenteil zu machen. Der Markt wird weltweit von immer mehr Öl überschwemmt. Viele Länder haben ihre strategischen Ölreserven weiter ausgebaut. Für den deutschen Verbraucher ist die Lage an den Ölmärkten sehr unübersichtlich. Viele haben gewartet, in der Hoffnung dass die Heizölpreise weiter sinken werden. Doch statt eines Preistiefs, wie wir es vereinzelt in den Vorjahren beobachten konnten, steigt der Preis für Heizöl weiter an. Wir beobachten dabei, dass viele Verbraucher immer noch die Preise vom Vorjahr im Blickpunkt haben, die im Januar 2016 auf einem historischen Tief lagen und erst auf Ende Februar 16 wieder nach oben drehten. Das die Kurse für Rohöl besonders ab April 2016 und in den Folgemonaten anstiegen und somit eine signifikante Preissteigerung aufwiesen, hing vor allem mit der möglichen Ankündigung auf Förderkürzungen in den OPEC-Ländern (so zum Beispiel auch in Russland) zusammen.

Die Preisentwicklung und mögliche Preisveränderungen

Der Preis für BRENT Rohöl bewegte sich in den letzten Tagen (seit Anfang Januar) gegenüber dem Vorjahr auf einem recht hohen Niveau zwischen 53 – 58 USD/Barrel (Januar 2016 bei um die 32 USD/Barrel). Ein Blick auf die Preise für Heizöl in Deutschland seit Beginn des Jahres zeigt ebenfalls einen weiteren Anstieg zwischen 52 – 60 Euro pro 100 Liter. Im Schnitt wurden in den letzten Tagen für 3.000 Liter Heizöl um die 1.700 Euro berechnet, mit weiteren starken Schwankungen nach Bundesland und Lieferant.

Das Thema Fracking spielt mittlerweile eine zentrale Rolle. Durch zunehmende US-Fracking-Quellen in den letzten Jahren kam es immer wieder zu stark fallenden Preisen. Obwohl einige große Unternehmen in diesem Bereich mittlerweile kurz vor dem Konkurs standen, bzw. aufgelöst wurden, bleibt Fracking weiterhin ein starker Gegenpool zu den regulären Ölproduzenten am Weltmarkt.

Die Entwicklung an der Börse

Aktuell zeigen sich die Börsen seit Beginn des Jahres wieder mit einem klaren Aufwärtstrend, der jedoch immer wieder durch einen kurzzeitigen Abwärtstrend gestört wird. Insgesamt lässt sich aber ein beruhigtes Bild am Binnenmarkt erkennen. Blicken wir auf einen 12-Monate Chart lässt sich jedoch im Trendkanal ein vorsichtiger Aufwärtstrend erkennen, der sich in der kurzfristigen Ansicht bereits als stabil erwiesen hat.

Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf eine möglicherweise anhaltende Abwärtsbewegung hindeuten. So zeigen zum Beispiel die wöchentlichen US Ölbestandszahlen einen deutlichen Lagerzuwachs von 17.5 Millionen Barrel (bereits in der Vorwoche gab es einen Zuwachs von 18.4 Millionen Barrel) an. Dadurch wurde die bärische Aufwärtsbewegung kurzzeitig wieder gestoppt. Die inländischen US-Ölfördermengen stiegen um 176.000 Barrel. Starke Faktoren, die den Kurs nach unten drücken können (was sich immer wieder in kurzen Abwärtsbewegungen gezeigt hat). In einigen Ländern, die sich mit der OPEC zu einer Öldrosselung entschieden haben, ist an den Öl Häfen weiterhin eine unveränderte Menge an Öl für den Export zu erkennen. Wir erkennen also nicht nur einen extremen Lageraufbau in den USA, sondern eben auch einen starken Rohölzuwachs. Der Export scheint deutlich zuzunehmen.

Was passiert am Ölmarkt

Wer ein wenig die Nachrichten der letzten Wochen und Monate verfolgt hat, konnte entnehmen das die OPEC sich zu einer Drosselung der Ölproduktion entschlossen hat. Auch zahlreiche Nicht-OPEC Länder haben sich zu dieser Vorgehensweise entschieden. Trotz der Drosselung ist auf dem Weltmarkt jedoch keine großartige Reduktion zu entnehmen. Blicken wir dafür auf Länder wie den Irak oder den Iran, dürften an der einheitlichen Drosselung große Zweifel aufkommen.
Kurzer Blick auf die Börsendaten vom 11.01.2017
Der Rohölpreis tendierte zwischen 52,26 USD und 55,17 USD pro Barrel. Der Tiefpreis ist zum Vortag um 2,98 Prozent höher ausgefallen.

Prognose für die weitere Entwicklung

Wer seine Heizöl-Tanks auffüllen will, sollte auf Nummer sicher gehen und jetzt kaufen. Sofern der Tank jedoch noch gut gefüllt ist, raten wir dazu, die Kurse weiterhin zu beobachten. Es könnte sein, das die Preise für Heizöl in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder einmal kurzfristig fallen werden. Allerdings ist eine Konstellation auf fallende Preise momentan –aus kurzfristiger Perspektive- eine reine Spekulation. Dennoch konnten wir in den letzten Jahren immer im Januar einen Preisrückfall feststellen. Hier kommen vor allem zwei Punkte in den Blickpunkt. Bislang ist der Wintereinbruch in Deutschland und EU nur verhältnismäßig. Obwohl einige kleinere Länder deutlich betroffen sind, zeigen sich die Temperaturen insgesamt weiterhin als zu warm. Der Bedarf an Heizöl ist damit nur als Mittel einzustufen. Weiterhin ist das OPEC Abkommen zu der Drosselung, die letztes Jahr beschlossen wurde, zweifelhaft. Bei vielen starken Öl-Ländern ist aktuell kein Rückgang bei den Exportmengen zu erkennen. Insgesamt sehen wir daher für die kommenden Wochen recht volatile Preisbewegungen. Das es in dieser Zeit zu einem starken Wintereinbruch in Deutschland oder Europa erneut kommen könnte, bleibt unwahrscheinlich. Wahrscheinlich ist es somit, das die Preise für Heizöl im Jahr 2017 recht konstant bleiben werden. Abgesehen von kurzzeitigen Schwankungen dürfte sich der Preis von BRENT Rohöl in einer Range von 52 – 60 USD/Barrel zunächst bewegen. Auch die Analyten der Commerzbank gehen davon aus, das sowohl die US-Ölproduktion steigen wird, als auch die globale Nachfrage.

 

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