VW-Skandal – Wo ist der Skandal?

Seit Tagen geistert der VW-Skandal international durch die Medien. Viele sind aufgebracht. Beschimpfungen und Entrüstungen sind zu hören. Dabei ist der Skandal nicht wirklich einer. Aber er kommt vielen gelegen. Es stellen sich zahlreiche Fragen. Führungskräfte mussten bereits die Konzernzentrale verlassen. Martin Winterkorn wurde ebenfalls zum Abgang gedrängt. Das der Name Piëch nicht fällt und in den Medien kaum Erwähnung findet ist jedoch erstaunlich. Es klingt für viele Unglaublich, dass der ehemalige Führer des Konzerns von all dem nichts wusste. Es gibt dazu bereits eine Vielzahl von Verschwörungstheorien. Angefacht wurden diese insbesondere dadurch, dass der Skandal erst nach dem Machtkampf mit Winterkorn, den Piëch verlor, erfolgt und nun seinen Widersacher zum Fall brachte. Auch das die US-Justiz Piëch stiefmütterlich behandelt, lässt Fragen auftauchen. Doch unabhängig der im Netz vorherrschenden Verschwörungstheorien kam dieser Skandal genau richtig für die Amerikaner. Diese profitieren davon am meisten. Aber auch die Franzosen sind durchaus erfreut.

Amerikaner erfreut

Schon lange störte sich die Autoindustrie an dem Erfolg deutscher Autos. VW überzeugte viele Jahre mit besonders guten Abgaswerten beim Diesel. Die Vorgaben in Amerika sind besonders streng. Sie dienen aber nicht der Umwelt. Es geht hierbei einzig und alleine darum, Konkurrenz aus dem Ausland mit hohen Vorgaben das Leben schwer zu machen. Das gleiche Spiel gibt es auch bei uns. Die hohen Abgasvorgaben sollten nicht unbedingt dem Umweltschutz dienen, sondern vielmehr dem Kräfteverhältnis in der Wirtschaft. So ist es nicht verwunderlich, dass die US-Justiz sich mit aller Kraft auf den VW-Skandal wirft. Immerhin lässt sich nun aufzeigen, wie gut die eigenen Automodelle sind und mit welchen Tricks deutsche Hersteller jahrelang gearbeitet haben. Deutsche Hersteller? Immer wieder wird versucht den Skandal auszubreiten. Audi ist schon direkt im Visier, immerhin gehört die Marke ja zu VW. Auch BMW war ab und an einmal zu hören. Doch ist der Skandal wirklich ein Skandal? Genau das bleibt in Frage zu stellen. Zunächst zeigt sich ein Wirtschaftskrieg, der durch die USA ausgeschlachtet wird und die Qualität der deutschen Automobilindustrie in Frage stellt. Dabei weisen die betroffenen VW-Modelle keine Schäden im eigentlichen Sinne auf.

Das jahrelang die deutschen Behörden nichts bemerkt haben sollen, klingt ebenfalls –beiläufig bemerkt- als unwahrscheinlich. Viel eher wurde es wohl geduldet. Immerhin konnten die Autos bei den üblichen Tests, wobei die Verfahren schon immer in der Kritik standen, bestehen und die Zielvorgaben erfüllen. Nachfragen fanden (bewusst) nie statt.

Deutsche Medien schießen auf VW

Auch die deutschen Medien haben sich dem Kurs der Amerikaner angeschlossen. Der Skandal wird als der schlimmste der Autogeschichte dargestellt. Doch was ist wirklich schlimmes geschehen? VW hat seinen Produkten Eigenschaften unterstellt bzw. zugesichert, die sich nicht vorhanden waren. Das Produkt wurde dadurch aber nicht schlechter. Ein Vorfall, der übrigens jeden Tag bei zahlreichen Herstellern in allen Bereichen geschieht. Wird es bekannt, kommt ein kurzer Rüffel und die Sache ist erledigt. Nicht so bei VW. Hier sind die Interessen der Konkurrenz viel zu groß. Eine nachhaltige Schädigung von VW, kann anderen auf Jahre helfen, die eigenen Produkte wieder am Markt zu platzieren und so endlich neue Marktanteile zu gewinnen. Beim VW Skandal geht es also nicht wirklich um das Geschehene, sondern darum, einen Mitbewerber zu schwächen. Ganz ohnehin, kommt der Skandal mitten im Präsidentenwahlkampf der USA. Übrigens erstaunt eines. Die jetzigen Vorwürfe sind gar nicht einmal so neu. Doch sie kommen anscheinend nun zum genau richtigen Zeitpunkt. Auch am Aktienhandel konnten Spekulanten mit der VW Aktie in der Krise viel Geld verdienen.


Tobias Henke / pixelio.de