Rentenkasse zu gut gefüllt

Die gut gefüllte Rentenkasse sorgt für neue Diskussionen in den politischen Lagern. So wird immer öfters die Forderung nach einer Absenkung des Beitragssatzes laut. Das DIW hatte jüngst erst berechnet, das eine Senkung um 0,6 Prozent die Rentenkasse nicht belasten würde. Allerdings sind die Lager aus CDU/CSU gehen eine Absenkung. Die privaten Versicherungsunternehmen würden eine Absenkung jedoch als erfreulich bewerten und sehen ebenfalls keine Gefahr für die Rentenkasse. Es könnte sogar die Nachfrage bei der privaten Altersvorsorge neu entfachen.

Für Absenkungen oder Erhöhungen gibt es für die Rentenkasse eine sogenannte gesetzliche Regelung. Bewegt sich die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage bei 0,2 – 1,5 Monatsausgaben, ist per Gesetz eine Absenkung oder eine Beitragserhöhung erforderlich. Ende Juni lag die Rentenkasse bei knapp 34 Milliarden Euro, was in Etwa 1,85 Monatsausgaben entsprach. Im August war die Nachhaltigkeitsrücklage ein wenig rücklaufend und belief sich nur noch auf 33,7 Milliarden Euro.

Rentenkasse – Prognose im Oktober

Die Rentenkasse teilte jedoch mit, das nicht die Finanzsituation im Juni Maßgabe für eine neue Bewertung ist, sondern die Finanzlage Ende 2015 entscheidet. Im Oktober wird es dazu eine Prognose geben. Es darf auch nicht vergessen werden, das bereits 2015 die Erhöhung der Mütterrente zu Lasten der Rentenkasse gehen wird. Davon sind fast 9 Millionen Frauen betroffen. Hinzu kommt die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft sieht jedoch gute Chancen für eine Absenkung der Beitragszahlungen. Nach eigenen Berechnungen wird die Rentenkasse auf Ende 2015 Überschüsse von fast 8 Milliarden Euro aufweisen. Das entspräche einer Nachhaltigkeitsrücklage von fast 1,5 Monatsausgaben. Geht es nach der DIW wäre somit eine Senkung der Beiträge um 0,6 Prozentpunkte (auf 18,3 Prozent) durchaus möglich.

Bild: Marlene Rybka/Flickr.