Schon ewig ist das Auto des Deutschen liebstes Kind. Wie kaum in einem anderen Land wird es gehegt und gepflegt. Eine Sitte, die in vielen anderen Ländern kaum bekannt ist. Beulen oder Kratzer dürfen nicht sein. Was in den USA oder anderen Ländern als Nebensächlichkeit angesehen wird, ist für uns Deutsche ein wahrer Horror und wird in der Regel sofort behoben. Immer wieder ergeben repräsentative Umfragen, dass zwischen 60 – 70 Prozent aller Deutschen ihr Auto lieben. Die letzte Umfrage durch YouGov kam auf einen Anteil von 69 Prozent.
Männer sind die Übeltäter
Nun könnte man meinen, dass diese 60 – 70 Prozent vorwiegend auf die männliche Bevölkerung zurückzuführen wäre. Doch das ist falsch. Die Damen haben längst aufgeholt. Die Liebe bei den Frauen zum Auto ist sogar noch einige Prozentpunkte höher und liegt zwischen 70 – 75 Prozent. Der alte Mythos, dass nur Männer ihr Auto wirklich lieben ist damit längst aus der Welt geschafft. Die Umfragen belegen ebenso, dass fast 65 Prozent ihr Fahrzeug nur sehr ungerne einem anderen zum Fahren überlassen. Allerdings gibt es zwischen Mann und Frau einen winzigen Unterschied. Männer wollen vorwiegend Neuwagen kaufen, auch wenn das Geld dafür in vielen Fällen nicht reicht. Frauen hingegen sind deutlich bescheidener und werfen fast immer als erstes einen Blick auf einen guten Gebrauchten. Bei einem Gebrauchtwagen sind sich beide Geschlechte aber wieder in einem weiteren Punkt einig. Gefunden bei mobile.de oder einem anderen Autoportal, lautet die Aussage. Zum örtlichen Händler verschlägt es nur noch wenige Käufer. Die Suche nach einem guten Gebrauchten beginnt meistens direkt im Internet. Stimmt der Preis, werden auch gerne längere Anfahrtswege in Kauf genommen.
Bestes Verkehrsmittel
Das Auto gilt bei den Deutschen als beliebtestes Verkehrsmittel. Öffentliche Verkehrsmittel gelten als unbequem und wenig interessant. So wird das eigene Auto auf Kurz- und Langstrecken gleichermaßen genutzt. Car-Sharing Angebote boomen zwar derzeit, sind aber für viele Autofahrer ein No-Go. Immerhin möchte man seinen eigenen Wagen pflegen und hegen. Dabei halten sich die deutschen Autofahrer sogar beim Autofahrer viel besser an die Verkehrsregeln. Als Fußgänger oder Radfahrer achten heute nur wenige auf rote Ampeln. Ganz anders beim Autofahren. Hier ist die Quote, derer, die einmal absichtlich eine rote Ampel übersehen, recht gering. Bis die Ampel grün wird, haben sie sogar besonders viel Geduld. 21 Prozent würden tatsächlich 6 – 10 Minuten warten. Fast 5 Minuten immerhin noch 38 Prozent.
Kosten gehen vor Umweltaspekte
Auf längeren Strecken rechnen viele Autofahrer und versuchen sich kosteneffizient zu verhalten. Der Preis ist entscheidend. Fahrtdauer und Umweltbelastung hingegen stehen ganz am Ende der Kalkulation und sind für viele nicht wesentlich.
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