Bankenkrise in Italien

Lange war es ruhig um Italien. Doch nun stehen die Italiener wieder an vorderster Front im Schussfeld. Genauer gesagt geht es um die Banken im Land. Die Probleme sind eigentlich nicht neu. Doch sie gerieten in Vergessenheit. Nun droht das Fass erneut überzulaufen und Italien könnte vor erneut massiven Problemen stehen. 18,1 Prozent aller Kredite waren bereits Ende 2015 in Verzug. Damit hat Italien die höchste Quote im ganzen EU-Raum. Bislang machten es sich die Italiener einfach. Sie schauten Weg und setzten auf die Hoffnung. Reformen und Maßnahmen zur Stabilisierung wurden nie übernommen. Stattdessen hoffte man, das Problem würde sich im Laufe der Zeit von selbst regeln.

Italienische Banken wurden gezwungen

Der italienische Staat hat damals falsch gehandelt und die Katastrophe, vor der wir gerade stehen, selbst heraufbeschwört. Damals wurden die Banken in Italien gezwungen, marode Banken zu übernehmen. Kenner haben damals die Italiener schon gewarnt. Sie wollten nicht hören. Die Konzentration hat zudem in dem Land einen recht hohen Punkt erreicht. Auch gesunde Banken gleiten nun nach und nach in den Abwärts Trudel. In nur wenigen Tagen steht der neue Stresstest in der EU an. Wenn Italien dann wieder mit neuen negativen Rekordwerten in den Fokus gerät, könnte das die Börsen insgesamt erneut belasten.

Viel Geld wird benötigt

Wir reden von Problemkrediten von über 210 Milliarden Euro, die als notleidend gelten. 350 Milliarden Euro gelten insgesamt als kritisch in Italien. Also Kredite, bei denen eine Rückzahlung kritisch werden könnte. 59 Prozent wurden bereits abgeschrieben. 86 Mrd. Euro stehen aber noch aus. Ein kleiner Betrag. Doch die neuen EU-Regeln könnten die Katastrophe verschärfen. Staatshilfen sind nicht mehr zulässig. Ohne die direkte Beteiligung von Aktionären und Anteilsinhabern ist keine Hilfe möglich. Gerade für die Sparer bedeutet das, sie könnten alles verlieren. Abgesichert sind nur Kontoeinlagen bis zu 100.000 Euro.

Gefährlich ist die Krise aber vor allem Politisch. Die neuen Regelungen in der EU könnten damit ausgehöhlt und von Italien umgangen werden. Hier steht der Widerspruch zwischen nationalen Regeln und Interessen.

 

 

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