Schon seit Monaten spielen Politik und Medien verrückt. Immer wieder geht es um die Verschärfung des Waffengesetzes. Dabei hat Deutschland bereits das schärfste Waffengesetz. Im Fokus stehen dabei auch die Schreckschusswaffen, die –was viele immer noch als lächerlich bezeichnen- nur mit einem kleinen Waffenschein in der Öffentlichkeit getragen werden dürfen. Bei dem kleinen Waffenschein für die Schreckschusswaffe oder auch Gaswaffe, wie sie ebenfalls gerne bezeichnet wird, wird das Vorleben des Antragstellers geprüft. Ist er zuverlässig und weist der Auszug aus dem Führungszeugnis keine Straftaten auf, wird der Schein gegen eine Gebühr, die alle 3 Jahre zu zahlen ist erteilt. Der Inhaber darf nun eine Schreckschusswaffe (Pistole oder Revolver) tragen. Entweder verdeckt oder ganz offen für jeden sichtbar. Nur wenige Behörden schreiben ein verdecktes Tragen der Schreckschusswaffe vor. Doch schon seit langer Zeit soll das Waffengesetz auch in diesem Punkt verschärft werden. Einige Politiker wollen die Schreckschusswaffe sogar ganz verbieten. Bisher klappte das nicht, doch mit weiteren Verschärfungen wird wohl auf Dauer zu rechnen sein.
Warum ist die Schreckschusswaffe so böse?
Eine Schreckschusswaffe gleicht teilweise den Originalwaffen, für Kenner ist sie bei hellem Tageslicht aber meistens als solche erkennbar. Einsatzmöglichkeiten und Effektivität sind stark begrenzt. Der Umbau zu einer scharfen Waffe, wie manche Medien berichten ist unmöglich. Zwar kann dieser technisch erfolgen, das Material würde dem Abschuss von scharfer Munition aber nicht standhalten. Die Waffe würde unbrauchbar werden.
Sie kann mit Knallpatronen und Gaspatronen geladen werden und dient vorweg zur Verteidigung. Eine Verschärfung im Waffengesetz soll vor allem eingeführt werden, um zum Beispiel Extremisten den Zugang zu erschweren. Doch das ist Blödsinn. Diese Personengruppen kommen so oder so an eine Waffe. Ob eine Schreckschusswaffe oder eine andere. Diese Gruppe wird solche Waffen in der Regel nicht legal erwerben und führen. Auch der 17-jährige Intensivtäter, der immer ein verbotenes Messer bei sich trägt oder eine andere Waffe, kümmert sich darum weniger. Getroffen werden vor allem Menschen, die eine Schreckschusswaffe als Selbstverteidigung bei sich tragen oder im Haus aufbewahren. Mit einer solchen Gaswaffe kann nicht viel angerichtet werden. Ohnehin lautet von Experten beim Einsatz zur Verteidigung auch die Empfehlung: Nach Gebrauch wegrennen und Polizei informieren. Denn der Angreifer ist nur kurzfristig, nach der Schussabgabe mit Gas außer Gefecht. Das können wenige Sekunden oder im besten Falle einige Minuten sein.
Ist Amerika wirklich so schlimm
Die Medien werfen immer wieder ein negatives Bild auf Amerika, wo der Waffenbesitz zum guten Ton gehört. Kinder und Jugendliche lernen bereits früh den Umgang mit Waffen. Das wird bemängelt. Doch warum? Gerade in diesem Alter, sind Menschen sehr aufnahmefähig. Es sollte doch jeder Jugendliche den verantwortungsbewussten Umgang mit einer Schusswaffe lernen. In Deutschland ist das kaum der Fall. Eine Waffe, deren Handhabung und Wirkung, lernen nur wenige. Interessant ist auch, das die Vorfälle mit Waffengewalt in den USA immer hervorgehoben werden. Dabei wird gerne vergessen oder absichtlich nicht erwähnt, dass vor allem die Selbstmorde mit Waffen in den USA die Statistiken in die Höhe treiben. Die anderen Zahlen hingegen sind übersichtlich und sprechen in den USA, wenn man das einmal unterteilt, nicht für eine Verschärfung. Deutschland ist aber im Waffenrecht nicht mit den USA zu vergleichen. Straftäter und Extremisten haben jetzt schon praktisch keine Möglichkeit, legal an Waffen zu kommen. Sie würden, das zeigt auch das Beispiel in vielen anderen Ländern, diese vermutlich auch nie legal kaufen. Somit ist eine Verschärfung absolut nicht nachvollziehbar und dient wohl eher der Beruhigung der Bevölkerung, vor allem dem Teil, der mit dem Waffengesetz nicht vertraut ist und dem Schreckschusswaffen als Böses gerne verkauft werden.
Bild: Umarex Deutschland (zeigt eine Schreckschusswaffe P99)