Fertighaus – Weiterhin gefragt

Das Fertighaus hat Tradition. In Deutschland gibt es dieses seit über 80 Jahren. So war es Walter Gropius, der als Erfinder dieser Bauweise gilt und ab 1919 den Fertigbau in besonderem Maße förderte. Ob aus Stein oder aus Holz, der Kunde trägt die Entscheidung. Das erste Fertighaus aus Holz wurde mit dem Architekten Konrad Wachsmann 1929 durch Albert Einstein in der Nähe von Potsdam erstellt. Noch heute ist dieses Haus in Caputh vorzufinden und wurde mittlerweile zu einem Museum umgestaltet. Fast alle bekannten Bauunternehmen im Fertigbausegment begannen als Schreinerei im frühen 19. Jahrhundert und haben sich heute zu industriellen Fertighaus-Herstellern erfolgreich gewandelt.

Das fertige Haus kann ebenfalls individuell gestaltet werden. Die Aufgabe wird dabei durch einen Architekten übernommen, der die einzelnen Wünsche genau in seiner Planungsarbeit umsetzt. Aber auch schon fertige Modelle aus dem Katalog können so vom Kunden einfach übernommen und individualisiert werden. Ein Fertighaus kann in 24 Stunden erstellt werden. Die meiste Zeit verschlingt aber die Baugenehmigung. Die Behörden arbeiten bis heute immer noch sehr langsam. Wartezeiten von mehreren Wochen oder sogar Monate müssen dafür teilweise in Kauf genommen werden. Eine Beschleunigung ist leider auch bei einem Fertighaus nicht möglich.

Fertighaus und Baupfusch?

Der Pfalz-Express berichtet über zunehmenden Baupfusch. Bei den Handwerkern seien immer mehr schwarze Schafe zu finden. Wie wirkt sich das auf die Fertigbau Branche aus?

Die Zeitung sieht dazu positive Entwicklungen. Bei einem direkten Hausbau seien demnach Probleme an der Tagesordnung. Die Negativzeilen rund um den Baupfusch nehmen zu. Anders sieht das jedoch beim schlüsselfertigen Bauen aus. Wobei der Pfalz-Express hierbei auch klarstellt, das es beim schlüsselfertigen Bauen durchaus Grauzonen gibt, auf die der Kunde achten sollte. So gibt es dazu bis heute keine genaue rechtliche Definition. Generell sollten Baukunden in aller Ruhe einen Blick in die Beschreibung der Bauträger werfen und unter Umständen auch einen Fachmann zur weiteren Beurteilung zur Hilfe ziehen. Wichtig ist demnach vor allem eine sehr detaillierte Aufführung und Beschreibung.

Zur weiteren Beurteilung hat sich der Pfalz-Express einmal unterschiedliche Fertighaus Hersteller angesehen. Nur wenige konnten in diesem Bereich tatsächlich überzeugen. Positiv erwähnt wurde in diesem Zusammenhang die Firma Gussek Haus, die nicht nur durch die detaillierte Informationsaufstellung auffiel. Dieser Hersteller bietet das schlüsselfertige Bauen in unterschiedliche Ausbaustufen an, so dass der Kunde auch entsprechende Eigenleistungen einbringen und damit sein Kreditbudget schonen kann.

Schlüsselfertiges Bauen – Nachfrage wächst enorm

Das schlüsselfertige Bauen ist für viele Kunden der Trend schlechthin. Um möglichst wenig Zeit zu verschwenden und sein Traumhaus bereits nach kurzer Planung beziehen zu können, dabei aber auch individuelle Wünsche einzuplanen, wird das Fertighaus immer öfters bevorzugt.

So beträgt der Anteil der Fertighäuser in Baden-Württemberg mittlerweile mehr als 33,1 Prozent, gefolgt von dem Bundesland Rheinland Pfalz mit immer noch 26,1 Prozent. Auch im Osten scheint die Nachfrage hoch. Dort erreicht der Anteil beim Fertigbau zum Beispiel in Brandenburg um die 15,6 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern liegt bei 15,1 Prozent. Der geringste Anteil beim Fertigbau ist in Sachsen-Anhalt (9,3 %), und in Niedersachsen (8,3 %) zu beobachten.

Bildquellenangabe: Carl-Ernst Stahnke / pixelio.de