Zukunft der Mikrowohnungen

Es gibt viele Hinweise darauf, dass sich die Anzahl der Mikrowohnungen in den nächsten Jahren explosionsartig entwickeln werden. Der Bedarf in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern ist enorm. Nicht zuletzt durch die Flüchtlingskrise wird die Nachfrage nach Mikrowohnungen weiter ansteigen. Bislang sind in Deutschland – gemessen an dem gesamt Wohnungsbestand- nur 10 Prozent davon Ein- bzw. Zweizimmerwohnungen.

Investoren schauen schon seit einiger Zeit verstärkt auf die Mikrowohnung. Dass der Trend hierhin geht, hat mehrere Ursachen. Es sind nicht nur die rasant ansteigenden Mietpreise, die große Wohnungen unbezahlbar machen. Es ist vor allem der Änderung in der Bevölkerung. Ehe und Lebenspartnerschaft ist für viele kein direktes Modell mehr, zumindest keines, welches vor dem 30. oder 40. Lebensjahr in den Fokus gerät. Wir beobachten seit 10 Jahren den Wandel zu immer mehr Singles. Immer mehr Menschen in Deutschland leben alleine. Das bestätigt sich auch in vielen Partnerschaften, wo beide in getrennten Wohnungen leben. Auch dieses geänderte Verhalten ist ein Grund dafür, dass Mikrowohnungen an großer Bedeutung gewinnen.

Mikrowohnungen in Großstädten

Gerade in den großen Metropolen von Deutschland wurden Mikrowohnungen lange unterschätzt. Doch mittlerweile steigt die Anzahl wieder. Es sind aber eben nicht nur die üblichen Kandidaten wie Pendler und Studenten, die in Frage kommen, sondern eben auch die besagten Singles, die jedes Jahr prozentual zunehmen.

Der Begriff Mikrowohnung ist weitreichend. Er beginnt bei 1-Zimmer Wohnungen mit nur wenigen Quadratmeter und reicht bis zu einer 2-Zimmer Wohnung mit bis zu 40 – 50 m². Dabei geht es auch um die intelligente Nutzung und Aufteilung. Alles soll auf kleinstem Raum Platz finden. Stauraum ist wichtig. Einbauschränke, an deren Rückseite Regale montiert sind, das Sofa, das zusätzliche Kästen als Stauraum bietet.

Mikrowohnungen werden zudem immer gehobener. Eine Luxuriöse Ausstattung auf kleinsten Raum ist der Anspruch vieler. Fußbodenheizung, ein komfortables Bad und insgesamt ein edles Ambiente.

Frankfurt – Beispiel Studio Eins

224 möblierte Appartements stehen in dem Neubau Studio Eins in Frankfurt zur kurzfristen oder längeren Anmietung zur Verfügung. Vorzugsweise für Studenten, aber auch für Pendler. Die Preise beginnen ab 470 Euro aufwärts für die Mikrowohnungen. Der Erfolg: Alle Wohnungen sind komplett ausgebucht. Entweder verkauft oder vermietet. In dem Gebäude befindet sich für die Mieter ein Fitnessraum, ein Fernsehraum und eine Gemeinschaftsterrasse.

Bedarf ist groß

Lange wurden Mikrowohnungen nicht ernst genommen. Nun zeigt sich aber, dass der Bedarf um einiges höher ist, als die Städte derzeit decken können. Dabei muss unterteilt werden. Auf der einen Seite ist eine hohe Nachfrage für die kleinen Wohnungen von Pendlern und Studenten vorhanden, auf der anderen Seite von Singles, die immer öfters auch nach kleinem Wohnraum suchen. Die Mikrowohnungen oder auch Bonsaiwohnungen, wie sie liebevoll genannt werden, kommen bei den Mietern und bei den Investoren derzeit gut an.

 

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